Pastinake
Apiaceae


Die Pastinake aus der Familie der Doldenblütler/Apiaceae gehört zur Art Pastinaca sativa.
Sie ist eine zweijährige Pflanze und wird wegen ihrer Wurzel angebaut. Pastinakenwurzeln sind meistens weiß, aber mit unterschiedlichen Formen und Sorten, die an den Boden und das Klima angepasst wurden.

Bestäubung der Blüten der Pastinake

Der Blütenstand der Pastinake besteht aus zusammengesetzten Dolden, deren kleine Blüten zwittrig sind. Die Staubblätter, die männlichen Teile der Blüte, sind vor dem Stempel, dem weiblichen Teil der Blüte, reif.
Die Blüten sind also selbststeril. Aber weil die Blüten nicht alle gleichzeitig erblühen, können sie sich gegenseitig innerhalb einer oder mehrerer Dolden der gleichen Pflanze bestäuben. Die Dolden verschiedener Pflanzen bestäuben sich auch gegenseitig.
Pastinaken sind Fremdbefruchter. Sie werden von zahlreichen Insekten besucht und bestäubt, vor allem von Schwebfliegen, Schmetterlingen und Marienkäfern, die von den Blattläusen, die die Dolden häufig belagern, angezogen werden.
Pastinaken verkreuzen sich auch mit der Wildform Um Verkreuzungen zwischen verschiedenen Sorten zu vermeiden, muss ein Abstand von 300m eingehalten werden.
Diesen Abstand kann man auf 100m reduzieren, wenn es zwischen ihnen ein natürliches Hindernis gibt, wie etwa eine Hecke.
Beim Samenbau zweier Sorten im gleichen Garten verwendet man während der Blüte abwechselnd ein Moskitonetz, so dass die jeweils nicht abgedeckte Sorte von Insekten bestäubt wird. Oder man stellt einen Insektennistkasten unter das Moskitonetz. In dem Abschnitt „ABC der Samenproduktion“ werden wir auf die Möglichkeiten der Isolierung näher eingehen.

Samenbau der Pastinake

Im ersten Jahr werden die Samenträger der Pastinake genau so angebaut, wie Wurzeln, die zum Verzehr vorgesehen sind. Erst im zweiten Anbaujahr bilden sich die Samen aus.
Sie benötigen im Frühjahr bis zu drei Wochen zum Keimen.
Für die Überwinterung der Pastinaken, die für den Samenbau bestimmt sind, gibt es verschiedene Methoden.
Im Herbst werden die Wurzeln ausgegraben und im Keller eingelagert. Auf jeden Fall muss eine Selektion nach den speziellen Eigenschaften der Sorte, der Farbe, der Form, der Wuchskraft erfolgen. Während des Winters werden die Wurzeln überprüft und faulende entfernt.
Am Einfachsten ist es natürlich, sie im Garten in der Erde zu lassen. Die Pastinake ist eine der widerstandsfähigsten Pflanzen und kann auch in kalten Gegenden über Winter in der Erde bleiben. Ihr Geschmack verbessert sich sogar durch den Frost.
Nach den größten Winterfrösten gräbt man die Wurzeln aus, macht eine Auslese für die Vermehrung und gräbt sie sofort wieder ein.
Im zeitigen Frühjahr gräbt man die Wurzeln so ein, dass der Hals der Pastinake an der Erdoberfläche oder etwas darunter liegt. Zwischen den einzelnen Samenträgern werden 60 bis 90cm Abstand eingehalten.
Anscheinend bewirkt ein geringerer Abstand zwischen den Samenträgern weniger Dolden an den Seitenstängeln, die ohnehin nur Samen schlechter Qualität hervorbringen.
15 bis 20 Samenträger sind mindestens notwendig, um ausreichende genetische Vielfalt zu gewährleisten.
Der Samenträger der Pastinake ist eine wunderschöne Pflanze, die in guten Jahren bis zu zwei Meter hoch werden kann. Manchmal ist es notwendig, sie zu stützen.
Die Pastinake macht mehrere Dolden, die nicht alle gleichzeitig blühen. Am Hauptstängel erblüht die erste Dolde.
Danach blühen die Dolden an den Stängeln, die vom Hauptstängel abzweigen, danach jene der benachbarten Stängel.
Es ist ratsam, nur Saatgut von der zentralen Dolde am Hauptstängel zu nehmen, weil sie die besten Samen produziert. Falls es nicht anders geht, werden auch Samen der Dolden, die vom Hauptstängel abzweigen, gesammelt.
Man schneidet die Dolden mit einem Stück des Stängels ab, wenn die ersten reifen Samen herunterfallen. Man kann damit auch früher beginnen, weil die reifen Samen sehr leicht zu Boden fallen. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, die Trocknung an einem luftigen, trockenen Ort fortzusetzen.

Herauslösen, Sortieren, Aufbewahren der Pastinakensamen

Um die Samen herauszulösen, werden die Dolden zwischen den Händen zerrieben. Dabei müssen Handschuhe getragen werden, weil die Samen ätherische Öle enthalten, die an den Händen bei Einfall von Sonnenlicht Blasen verursachen.
Für das Aussieben verwendet man zuerst ein weitmaschiges Sieb, das die Stängelteile zurückhält, dann ein feinmaschiges Sieb, das die Samen zurückhält und die feinen Verunreinigungen durchlässt.
Man sollte immer ein Etikett mit Art- und Sortennamen und Erntejahr in das Säckchen geben, weil sich die Schrift auf den Säckchen manchmal verwischt.
Einige Tage in der Gefriertruhe vernichten die Larven von Parasiten.
Pastinakensamen bleiben nur ein Jahr keimfähig. Die Lagerung in der Gefriertruhe verlängert die Dauer der Keimfähigkeit. Ein Gramm Saatgut enthält etwa 220 Samen.

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